Tauchbootbrief aus Rinteln
Das Deutsche Reich versuchte während des 1. Weltkrieges den Handelsverkehr für kriegswichtige Güter und Diplomatenpost mit dem amerikanischen Kontinent aufrechtzuerhalten. Die Seeblockade, die die direkten Kriegsgegner errichtete hatten, sollte mit Hilfe von Handels-U-Booten umgangen werden.Zum Betrieb dieser Handels-U-Boote gründeten der Bremer Großkaufmann Alfred Lohmann, die Reederei Norddeutscher Lloyd und die Deutschen Bank am 8. November 1915 die Deutsche Ozean-Reederei (DOR).
Die zweite Reise dauerte vom 14. Oktober bis 10. Dezember 1916. Sie führte in den Hafen von New London/Connecticut. Die Reise wurde durch eine Reparatur eines Schadens verzögert, den ein amerikanischer Schlepper an der „Deutschland" absichtlich verursacht hatte.
Die mit dem Handels-U-Boot zu befördernden Briefe mussten in einem separaten Umschlag mit der Aufschrift „Tauchbootbrief nach Bremen“ an die Deutsche Ozean-Reederei geleitet werden. Hierfür war eine Gebühr von 2 Reichsmark zu entrichten. Die Briefe der ersten Gewichtsstufe wurden mit 20 Pfennig, die der zweiten Gewichtsstufe mit 30 Pfennig frankiert.
Die dritte Tauchbootfahrt, die am 15. Januar 1917 starten sollte, wurde wegen Eintritts der USA in den Krieg als Kriegsgegner von Deutschland nicht angetreten.
Alle Waren und Postsendungen, die zur Beförderung bei der Werft in Bremen gelagert waren, wurden den Absendern zurückgegeben. Die Postsendungen erhielten den Stempel „Zurück. Wegen Einstellung des Tauchbootbriefverkehrs zurück an den Absender“. Den Absendern wurde das bereits bezahlte Beförderungsentgelt und die Kosten für die Zuleitung der „Tauchbootbriefe“ erstattet. Allerdings musste hierfür der Briefumschlag als Quittung bei der Post abgegeben werden. Diese zurückgegebenen Umschläge wurden später dem Briefmarkenhandel überlassen. Aus diesem Grunde sind bei vielen Tauchbootbriefen die Absender und die Empfänger geschwärzt.
Die "Deutschland" wurde von der Kaiserlichen Marine übernommen und in der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven zum U-Kreuzer "U 155" umgebaut. Bis zum 13. November 1918 blieb sie im Kriegseinsatz. Am 24. November 1918 erfolgte die Übergabe an Großbritannien.
Verwendete Literatur/Quellen:
/1/ Claus Geissler: „U-200“ – Deckname – Die Tauchbootpost-Story 1916/1917/2/ http://briefsammler.com/Tauchbootbrief.htm -> nicht mehr aktiv
/3/ http://de.wikipedia.org/wiki/Unterseeboot#1900.E2.80.931930_Erster_Weltkrieg
/4/ http://www.u-boot-net.de/include.php?path=content/content.php&contentid=67 -> nicht mehr aktiv